Geschichte:
Mit der Seuten Deern II begann 1973 die Erfolgsgeschichte von „Clipper-Deutsches Jugendwerk zur See e. V“. Nach der begeisternden Windjammerparade zur Olympiade in Kiel 1972 wollten Teilnehmer „seefahrtsbegeisterten Jugendlichen das Erlebnis der traditionellen Seefahrt“ ermöglichen. Der am 6. Januar 1973 gegründete Verein Clipper übernahm diese Aufgabe. Im Juli 1973 charterte er die „Seute Deern II“ vom „Deutschen Schulschiffverein“ Seit 2000 gehört der Schoner dem Verein.
Als Havet (Meer) wurde sie 1939 auf der renommierten J. Ring Andersen Werft in Svendborg für Kapitän Karl M. Lorenzen gebaut. Der Riss entspricht weitgehend dem, der unter französischer Flagge, segelnden „Bel Espoir“. Mehr als 16 Jahre war die Havet für diesen Eigner unterwegs. Die große Reederei J.Lauritzen erwarb 1956den Segler, um darauf ihren Offiziersnachwuchs auszubilden, neuer Name war Noona Dan. Die meisten Reisen führten in die Ost – und Nordsee, einige bis Grönland.
Im Herbst 1960 stellte die Reederei die Noona Dan dem dänischen Staat zur Verfügung. Der Segler sollte eine Expedition in den südlichen Pazifik bringen. Wegen dieser Reise mussten noch Unterkünfte für 6 Wissenschaftler sowie ein Labor mit Dunkelkammer eingebaut werden.
Zuerst überquerte Noona Dan den Atlantik, passierte den Panamakanal und lief u.a. die Fijis, Salomonen und schließlich Neuguinea an. Die Rückreise führte im Herbst 1962 um das Kap der Guten Hoffnung zurück nach Svendborg. Dort wurde sie zunächst aufgelegt.
Trotz des Untergangs der Pamir (1957) wollte der Deutsche Schulschiffverein sowie die „Stiftung für Ausbildungsschiffe“ weiterhin einen Teil der seemännischen Ausbildung an Bord eines Segelschiffes durchführen Mit Geldern aus dem Verkauf der Passat und der Versicherungssumme der Pamir konnte für 14 000 £ die Noona Dan erworben werden.
Im Herbst 1963 begann die Lürssen Werft nach den Plänen von Kapitän Otto Hattendorf mit den notwendigen Umbauten. 34t Ballast sollten Unglücke, wie das Kentern des Pamir unmöglich machen. Aus diesem Grund konnte der Germanische Lloyd dem Schoner die höchste Sicherheitsklasse erteilen (GL+100 A4).
Zur Erinnerung an das Segelschulschiff der Reederei John T. Essberger „Seute Deern“ erhielt der Zweimaster den gleichen Namen. Taufpatin war Frau von Rantzau. Die offizielle Indienststellung erfolgte am 22. Juli 1964.Heimathafen wurde Oldenburg, wie es der Tradition des Deutschen Schulschiffvereins entsprach.
Bis zur „Änderung der Ausbildungsverordnung für Schiffoffiziere“ zum 1.Januar 1970 wurden fast 2000 angehende Offiziere der Seefahrtsschulen Bremen, Bremerhaven, Elsfleth, Hamburg, Leer und Lübeck auf 4 – 6 wöchigen Törns ausgebildet, 420 für den Norddeutschen Lloyd von 1967 -1969.
Heute segelt die Gaffelketsch vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein überwiegend in der Ostsee. Im Winter werden die notwendigen Überholungsarbeiten in Eigenregie im Harburger Binnenhafen durchgeführt.