Geschichte:
Bereits um 1910 plante die 1901 gegründete „Vereinigung niederländisches Seewesen“ nach dem Vorbild Deutschlands und der skandinavischen Länder den Kauf von zwei mindestens 2500t tragenden Segelschiffen. Doch erster und zweiter Weltkrieg machten alle Vorhaben zunichte.
Erst 1968/70 kam die Diskussion wieder in Gang. Unter dem Eindruck der erfolgreichen Arbeit der „Sail Training Association“ gelang es, unter dem neuen Namen Nationale Vereinigung – „Stichting Het Zeilend Zeeschip“ die Begeisterung für den Bau eines Segelschulschiffes wieder zu wecken. Ziel war nun ein Schiff zu bauen um niederländischen Jugendlichen die Teilnahme an den völkerverbindenden Tallships Races zu ermöglichen. Das Design übernahm das weltbekannte Konstruktionsbüro de Vries, die Schleppkanalversuche führte die Universität Delft kostenlos durch.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit war ein 32m langer Gaffelschoner, der in der Camenga Werft in Amsterdam am 29. Mai 1973 auf Kiel gelegt werden konnte. Prinz Bernhard taufte am 1. Juni 1974 den Neubau auf den Namen „Eendracht“. 14 Jahre lang segelte er unfallfrei, überwiegend mit niederländischen Jugendlichen in europäischen und karibischen Gewässern, und wurde häufig Bester seiner Klasse in den Tallships Races. Im Verlauf der Jahre zeigte sich jedoch, dass der Schoner in den Niederlanden mit einer hauptberuflichen Stammcrew nicht wirtschaftlich zu betreiben war.
Dies war 1989 die Chance für das „Clipper-Deutsches Jugendwerk zur See“, seine Flotte von traditionellen hölzernen Schonern für 2,4 Millionen D-Mark durch einem modernen Schnellsegler zu ergänzen. Damit sollten Jugendliche für das sportliche Hochseesegeln interessiert werden. Da Clipper seine Flotte wesentlich kostengünstiger betreiben kann, die gesamte Verwaltungsarbeit und Instandhaltung wird von Vereinsmitgliedern ohne Bezahlung bewältigt, war dieser Kauf sicherlich eine glückliche Entscheidung. Unter der blau-gelben Flagge und dem neuen Namen Johann Smidt (1773 – 1854, Bremer Bürgermeister) war der Schoner nach der feierlichen Umbennung am 6. Oktober 1989 Dauersieger bei den Windjammer-Regatten der nächsten Jahre.
Die Segelreviere sind nun überwiegend Ostsee, Nordsee und in den Wintermonaten häufig das Mittelmeer sowie die Kanarischen Inseln.
Im Winter 2007/ 2008 segelte die Johann Smidt erstmals im Rahmen des Projektes High Seas School für die Hermann Lietz-Schule (Spiekeroog) in die Karibik. Dort wurden von den Schülern verschiedene soziale Projekte durchgeführt.